Was wäre, wenn es den WWF nicht gäbe?

WWF-Magazin Regional 3/17

Liebe Leserinnen und Leser

In den siebziger Jahren war die Suhre für uns Kinder die Badi im Dorf. Wir waren daran gewohnt, dass das Wasser oft nach Waschmittel oder schlimmeren «Gschmäckli» roch, dass es beim Wehr braungelb schäumte – und wir die strikte Anweisung hatten, mit geschlossenem Mund im Wasser zu plantschen. Manchmal drehten sich «verräblete» Säue in den Strudeln des Wehrs. Kadaver, die einfachheitshalber in der Suhre entsorgt worden sind.

Der damalige Umgang mit unseren Ressourcen Wasser, Luft und Boden entsprach dem Zeitgeist und dem Wissen der Mehrheit der Bevölkerung. Zum Glück entwickelte sich der WWF Aargau in dieser Zeit zu einer Bewegung, die heute mit 17 000 Mitgliedern schlagkräftig und nicht mehr wegzudenken ist. Der WWF Aargau hat immer wieder auf unhaltbare Zustände hingewiesen, meist unaufgeregt, mo­- derat und konsensorientiert. Wohl deshalb ist ihm viel gelungen, wohl deshalb engagieren sich so viele Freiwillige unterschiedlichster Parteifarben im Namen des WWFs für die Umwelt.

Ich wünsche dem WWF Aargau, dass er weiterhin auf das Machbare zielt, dabei seine Visionen und Ziele nie aus den Augen verliert und sie nicht dem Konsum-Zeitgeist opfert. Dieser wird für unsere Nachkommen genauso unverständlich sein wie für heutige Kinder «verräblete» Säue in sauberen Fliessgewässern.

Susanne Hochuli
alt Regierungsrätin
ehemalige Präsidentin WWF Aargau

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