Naturnahe Gärten zur Förderung der Artenvielfalt

WWF-Magazin Regional 4/18

Sommerflieder, Kirschlorbeer und Goldruten sehen zwar schön aus, doch gehören sie zu den sogenannten invasiven Neophyten. Invasive Neophyten sind gebietsfremde Pflanzenarten, die beispielsweise durch den Waren- oder Reiseverkehr eingeschleppt werden.

Da diese Pflanzenarten in der neuen Umgebung meist keine natürlichen «Gegenspieler» finden, können sie sich explosionsartig weiter verbreiten und verdrängen dadurch die einheimische Flora. Sommerflieder und Goldruten verhindern durch Lichtentzug die Keimung anderer Pflanzenarten, Ambrosia und Riesen-Bärenklau ge­fähr­den die Gesundheit und der Japanknöterich kann Schäden an Bauten verursachen. Hat sich ein solcher invasiver Neophyt bereits stark ausgebreitet, ist es sehr schwierig, teuer und teilweise sogar unmöglich diese wieder zu beseitigen. In der Schweiz haben sich viele solcher invasiven Pflanzen bereits stark verbreitet.

Da einheimische Pflanzenarten verdrängt werden, wird die Artenvielfalt vermindert. Insbesondere im Siedlungsraum hat die Artenvielfalt in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen stark abgenommen. Auch darum lohnt es sich, im eigenen Garten oder auf dem Balkon invasive Pflanzenarten zu ersetzen. Für den Sommerflieder eignet sich beispielsweise der rote Holunder als Ersatz. Statt eines Kirschlorbeers können Liguster oder Hainbuche ge­pflanzt werden. Als Alternative zur Goldrute bietet sich das echte Johanniskraut an. Wird der Garten zudem naturnah gestaltet, hilft dies vielen Insekten, Kleintieren und Vögeln. Elemente eines naturnahen Gartens sind beispielsweise Ast- und Steinhaufen oder Tothölzer. Sie dienen den Tieren als Nistplätze oder Nahrungsquellen. Auch auf dem Balkon kann jeder etwas zur Förderung der Biodiversität beitragen, indem beispielsweise Wildblumen ausgesät und Nisthilfen für Insekten aufgestellt werden.

Für die Planung und Gestaltung eines naturnahen Gartens bietet ein spezialisierter Gärtner wichtiges Fachwissen an. Allenfalls erhalten Sie in Ihrer Gemeinde zusätzliche Unterstützung, denn der Kanton Aargau hat zusammen mit dem Naturama das Projekt «Natur findet Stadt» lanciert. Im Rahmen dieses Projektes erhalten Interessierte Unterstützung bei der Planung und Umsetzung des eigenen Projektes.

Mehr Informationen finden Sie unter: naturfindetstadt.ch

Rita Kloter, Vorstand WWF Aargau

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