Das Problem der Lichtverschmutzung

WWF-Magazin Regional 4/19

Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind auf nächtliche Dunkelheit angewiesen, sei es zur Erholung, Jagd oder Fortpflanzung. Was passiert, wenn die Nacht nicht mehr dunkel ist ? 

Das Phänomen Lichtverschmutzung, er­zeugt durch das künstliche Licht der Menschen, begann mit der Erfindung der Glühbirne vor fast 140 Jahren. Laut dem Bundesamt für Umwelt haben die Lichtemissionen in der Schweiz seit 1994 stark zugenommen. Besonders betroffen ist das schweizerische Mittelland. Satellitenbilder zeigen deutlich, dass im Mittelland seit 1996 keine einzige Stelle mehr in absoluter Nachtdunkelheit erscheint. Gesamtschweizerisch sind Flächen mit natürlicher Dunkelheit zwischen 1994 und 2006 von 28 % auf 18 % zurückgegangen. Diese Entwicklung ist weltweit zu beobachten.

Aktuelle Studien zeigen deutlich, dass das nächtliche Licht zu tiefgreifenden Verhaltensänderungen von verschiedenen Arten der Fauna und Flora führt. Diese sind häufig mit negativen Konsequenzen für die betroffene Art verbunden. Forscher fanden heraus, dass am drastischen Rückgang der Insektenpopulationen in jüngster Zeit (in der Wissenschaft als «Ecological Armageddon» bezeichnet) neben Faktoren wie Klimawandel, Landnutzungsveränderungen, Einsatz von Pestiziden, Lebensraumzerklüftung und Umweltverschmutzung das künstliche Licht einen nicht zu unterschätzenden Einfluss hat. Fliegende Insekten werden von künstlichem Licht angezogen und aus ursprünglichen Ökosystemen gelockt. Dies führt häufig zur tödlichen Erschöpfung oder zum Opferfallen von Raubtieren. Störende Einflüsse durch das künstliche Licht sind auch bei Fledermäusen, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien nachgewiesen. Bei Wild- und Wirtschaftspflanzen, die sich in der Nähe von Laternen befinden, wird die Blütezeit verzögert, was den Gesamtertrag reduzieren kann.  

Ein bewussterer und nachhaltiger Umgang mit Licht ist zum Schutz unserer Umwelt unumgänglich. Mehr zu diesem Thema und wie Sie gezielt helfen können, erfahren Sie bei «Dark Sky Switzerland», einem unabhängigen Verein für umweltschonende Beleuchtung und den Schutz der Nacht.  

Ein bewussterer und nachhaltiger Umgang mit Licht ist zum Schutz unserer Umwelt unumgänglich. Mehr zu diesem Thema und wie Sie gezielt helfen können, erfahren Sie bei «Dark Sky Switzerland», einem unabhängigen Verein für umweltschonende Beleuchtung und den Schutz der Nacht. 

Monika Mráz

Vorstand WWF Aargau 

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