Nach dem Bären und dem Wolf ist der Luchs das grösste Landraubtier, das in Europa heimisch ist. Doch während des 19. Jahrhunderts starb der Luchs in der Schweiz aus. Damals wurden im Alpenraum die Wälder für die Gewinnung von Holz massiv abgeholzt. Damit ging sowohl der Lebensraum des Luchses verloren als auch seine natürlichen Beutetiere. Der Luchs wurde als Räuber von Nutztieren, seiner Ersatznahrung und aufgrund seines wertvoll gefleckten Fells erbarmungslos gejagt. Teilweise werden sie auch heutzutage noch ilegal abgeschossen, da sie die Bäute von menschlichen Jägern wegnehmen.
Seit bald 50 Jahren lebt der Luchs wieder in der Schweiz. Mit der Erholung der Wälder, dem Schutzstatus im Jagdgesetz und der wilden Paarhufer im 20. Jahrhundert waren die Voraussetzungen für eine Wiederansiedlung gegeben. Von 1971 bis 1975 wurden zehn Luchse aus den Karpaten (Slowakei) im Kanton Obwalden angesiedelt. Mit dem Luchs-Umsiedlungsprojekt Nordostschweiz (LUNO) wurde ein wichtiger Schritt unternommen, um die Ausbreitung in der gesamten Schweiz weiter zu fördern. Seither konnte sich eine stabile Population etablieren. Dennoch gilt die Art auch heute noch zu Recht als bedroht. Für ihre Erhaltung im Alpenraum trägt die Schweiz eine spezielle Verantwortung. Erst eine mehr oder weniger lückenlose Alpenpopulation mit etwa 1000 Tieren würde das Überleben der Wildkatze langfristig garantieren.
Waren es 2009 in den Alpen noch wenig über 100 Tiere, waren es 2019 schon etwa 170 Luchse. Im Jura ist ebenfalls eine vermehrung vorgekommen. Auch hier waren es 2009 zwichen 50-100 Tiere und 2019 bereits gegen die 150 Luchse. Total sind es in der Schweiz bereits mehr als 250 Luchse, welche hier ihren Platz gefunden haben. Luchse sind heimlich unterwegs und werden – meist im nordwestlichen Teil des Kantons Aargau – vereinzelt bereits seit einigen Jahrzehnten nachgewiesen. Mehr zum Luchs hier.


