Umweltpolitik

Umweltthemen stellen eine grosse Herausforderung für die Gesellschaft dar. Deshalb engagiert sich der WWF Aargau auch politisch für eine umweltfreundliche Zukunft und gibt der Natur eine Stimme. Wir setzen uns für eine umweltfreundliche Politik im Kanton Aargau ein. Das tun wir:

  • Wir verfolgen die politischen Geschäfte auf Kantonsebene.
  • Wir informieren über aktuelle Debatten und nehmen Stellung dazu.
  • Wir bieten den Bürgerinnen und Bürgern Hintergrundwissen zu politischen Themen, geben Abstimmungsempfehlungen und stellen Wahlinformationen zusammen.
  • Wir bringen mit Partnern auch neue Themen und Vorstösse hervor, etwa in Form einer Volksabstimmung.

Finanzplatz-Initiative

Der Schweizer Finanzplatz ist ein globales Schwergewicht. Die Milliarden, die hier verwaltet oder als Kredite vergeben werden, richten woanders grossen Schaden an und fliessen beispielsweise in die Abholzung von Regenwald oder den Kohleabbau. Die Finanzplatz-Initiative stellt sicher, dass dieses Geld künftig nicht mehr in Klimaerhitzung und Umweltzerstörung fliesst.

Die Schweiz ist ein kleines Land, doch ihr Finanzplatz ist ein globales Schwergewicht. Die hier ansässigen Grossbanken und Versicherungen richten mit ihren internationalen Geschäftsbeziehungen grossen Schaden an. So fliessen jedes Jahr Milliardenbeträge in umweltschädliche Aktivitäten im Ausland, etwa in die Abholzung von Regenwald oder in den Kohleabbau.

Während die heimische Wirtschaft und auch Privatpersonen immer grössere Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit unternehmen, ist der Finanzplatz für mindestens das 18-fache der gesamten inländischen CO2-Emissionen der Schweiz verantwortlich. Die Finanzplatz-Initiative stellt sicher, dass dieses Geld künftig nicht mehr in Klimaerhitzung und Umweltzerstörung fliesst. Dadurch wird es frei für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft, die unsere Zukunft sichert und die Innovationskraft der Unternehmen stärkt, statt sie zu gefährden.

Erfolgreiche Kampagnen

Gewässer-Initiative

Mit der 2022 lancierten Gewässer-Initiative und dem indirekten Gegenvorschlag aus dem Jahr 2024 sollen im Kanton Aargau mehr Feuchtgebiete geschaffen werden.

Auen, Bäche, Seen, Moore und Feuchtwiesen sind unersetzbare Lebensräume für einheimische Tiere und Pflanzen. Sie nähren unsere Grundwasserspeicher, schützen uns vor Überschwemmungen und sind attraktive Naherholungsräume. Die Gewässer-Initiative schafft mehr natürliche Feuchtgebiete zu Gunsten von Menschen, Tieren und Pflanzen. Das passt zu unserer Verantwortung als Wasserkanton und zur Prägung des Lebensraums Aargau durch Aare, Limmat, Reuss und Rhein.
Die Aargauer Bevölkerung stimmte 1993 mit 68% der Stimmen für den Auenschutzpark. Auf den Aargauer Auenschutzpark sind wir heute stolz. Er ist fast vollständig realisiert. Gemäss schweizweiter Untersuchungen sind die Lebensräume der Uferzonen und Feuchtgebiete dennoch zu 85% gefährdet. Deshalb muss insbesondere im Wasserkanton Aargau zum Schutz, zur Sicherung und Stärkung der Feuchtbiotope ein nächster Schritt gemacht werden. Mit der Gewässer-Initiative wird innert 20 Jahren der Lebensraum Wasser besser geschützt und die Biodiversität gefördert.

Am 2. Februar 2023 haben wir die Gewässer-Initiative mit über 4200 Unterschriften eingereicht.

Der Grosse Rat hat den Gegenvorschlag zur Gewässer-Initiative an seiner Sitzung vom 10. September 2024 einstimmig beschlossen. Die Initianten haben daraufhin die Gewässerinitiative zurückgezogen. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen der bestehenden Programme Natur 2030, Naturschutzprogramm Wald sowie LABIOLA. Für die Umsetzung wurde ein Verpflichtungskredit von vier Millionen Franken beschlossen.

JA zum Klimaschutz-Gesetz

Am 18. Juni 2023 sagt die Schweiz mit 59,1 % JA zum Klimaschutz-Gesetz! Endlich haben wir ein klares Bekenntnis zu verbindlichen Klimazielen und zum Pariser Klimaabkommen. Das Klimaschutz-Gesetz ist ein erster Schritt hin zu einer klimaneutralen Schweiz. Jetzt soll das Gesetz rasch umgesetzt werden.

Hitzesommer, Extremwinter, Ernteausfälle, Dürren – all das erleben wir schon. Als Alpenland ist die Schweiz besonders stark vom Klimawandel betroffen. Angesichts der Dramatik ist es höchste Zeit zu Handeln.

Mit dem Klimaschutzgesetz setzt sich die Schweiz verbindliche Ziele, damit die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 netto null erreichen. Das Klimaschutzgesetz bringt effektiven Klimaschutz ohne neue Verbote und Steuern. So leisten wir unseren notwendigen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise.

Das Klimaschutzgesetz beruht auf drei Hauptpfeilern:

  1. Emissions-Minderungsziele
  2. Netto-Null-Fahrpläne und Innovationsförderung
  3. Impulsprogramm Heizungsersatz und Energieeffizienz

NEIN zum missratenen Jagdgesetz!

Am 27. September 2020 hat das Schweizer Stimmvolk das revidierte Jagdgesetz abgelehnt. 

Nach einem langwierigen und mühsamen Einigungsprozess hat uns das Parlament eine Revision des Jagdgesetzes beschert, die den Artenschutz in der Schweiz massiv abgebaut hätte. Das in einer Zeit, in der die Biodiversität bedroht ist wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. 

Mit Annahme des Gesetztes wäre es sehr viel leichter geworden, geschützte Tierarten wie Wolf, Biber, Luchs oder Graureiher abzuschiessen, wenn sie stören. Der gute Kompromiss des heutigen Gesetzes lautet: Schutz beim Bund, Jagd bei den Kantonen. Neu sollte anstelle des Bundes jeder einzelne Kanton selber über die Regulierung geschützter Arten bestimmen können. Tiere könnten abgeschossen werden, ohne dass sie je Schäden angerichtet hätten oder – im Fall eines Schadens – ohne dass zuvor zumutbare Präventivmassnahmen ergriffen wurden.

Mit seinem Nein hat das Volk gezeigt, dass es den Schutz der Natur stärken will. Die Naturschutzorganisationen fordern, dass Bundesrat und Parlament den Schutz der biologischen Vielfalt jetzt ernst nehmen. Nachdem keines der Ziele der Strategie Biodiversität Schweiz für 2020 erreicht ist, braucht es griffige Massnahmen, damit die Schweiz ihre Natur endlich wirksam schützt.

Energiestrategie 2050 – JA

Der WWF unterstützte die «Energiestrategie 2050». Die Energiestrategie gibt Leitplanken und Vorschläge und führt uns und unsere Kinder zu einer nachhaltigeren Energiezukunft.

Was ist die Energiestrategie 2050?

Die Schweizer Energieversorgung bestand 2017 noch zu über 60 Prozent aus fossilen Brennstoffen (Erdöl/-gas und Treibstoffe; siehe «Schweizerische Gesamtenergiestatistik» des BFE). Um den Klimawandel zu bremsen, soll die Energiewende in der Schweiz bis 2050 vollzogen werden. Der Energiebedarf soll ganz mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden.

Der Bund hat dazu die Energiestrategie 2050 erarbeitet. Das Parlament hat das erste Massnahmenpaket des Bundesrates zur Energiestrategie 2050 mit grosser Mehrheit angenommen. Die SVP brachte mit ihrem Referendum die Vorlage dann vors Volk. Nun lag es an den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, sich am 21. Mai 2017 mit einem Ja für die Energiewende und die Zukunft kommender Generationen einzusetzen! 

Was ist im ersten Massnahmenpaket zur Energiestrategie 2050 enthalten? 

Die Energiestrategie 2050 verfolgt 3 Stossrichtungen:

  1. Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden, in der Industrie, bei Geräten und im Mobilitätssektor
  2. Befristete Massnahmen zum Ausbau der erneuerbaren Energien (inklusive Massnahmen zur Unterstützung der Schweizer Wasserkraft)
  3. Keine neuen Rahmenbewilligungen für AKWs 

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