In einer Handvoll fruchtbarer Erde leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde. Deswegen setzen wir uns dafür ein, Quadratmeter um Quadratmeter unseres Lebensraumes zu schützen.

Es ist nicht einfach die Natur und die Landwirtschaft, den Wohnraumbedarf, sowie den Verkehr und die Wirtschaft aufeinander abzustimmen. Das Bundesgesetz über die Raumplanung legt die Grundsätze dafür fest und stärkt die Anliegen des WWF. Wir setzen uns engagiert dafür ein, dass mit Luft, Wasser, Boden, Wald und Landschaft schonend umgegangen wird.

Die Kantone erarbeiten Richt- und Nutzungspläne, welche den Boden in Bauzonen, Landwirtschaftszonen und Schutzzonen einteilen. Als Naturschutzorganisation haben wir Mitspracherecht und bringen uns in die neusten Entwicklungen mit ein. Im Wasser-Kanton Aargau kommt dem Gewässer- und Auenschutz besondere Bedeutung zu. Grossprojekte, wie zum Beispiel die Umfahrung Mellingen, stehen im Fokus.

Themenbereiche aus dem Richtplan des Kantons Aargau, welche uns direkt betreffen:

  • Landschaft
  • Gewässer- und Hochwassermanagement
  • Boden
  • Parkanlagen
  • Auenschutzpärke
  • Naturschutzgebiete
  • Wildtierkorridore
  • Lebensraum im Wald

Wildtierkorridore: Freie Bahn für wilde Tiere

Der Aargau wird oft als «Durchfahrts»-Kanton bezeichnet. Das gut ausgebaute Strassen- und Bahnnetz erleichtern uns die Fortbewegung, jedoch auf Kosten der Wildtiere. Die heutigen Wandermöglichkeiten von Wildtieren sind gegenüber früher stark eingeschränkt. Mittlere und grössere Säugetiere brauchen unzerschnittene Räume von 500 ha und mehr um langfristig überleben zu können. Heute stehen ihnen aber nur noch Räume von durchschnittlich 50ha zur Verfügung. Vor allem durch den Bau von wichtigen Infrastrukturen wurde das Mittelland in immer kleinere Gebiete zerschnitten. Erschwert wird die Durchgängigkeit für Wildtiere zusätzlich durch Barrieren wie Siedlungen oder hohe Verkehrsaufkommen.
Die Isolation von Wildtierpopulationen wird als eine der Hauptursachen für das Artensterben und des Biodiversitätsverlusts angesehen.

Wildtierkorridore wurden bereits 1996 im Rahmen der Richtplanüberarbeitung im Kanton Aargau ausgeschieden. Damit nahm der Kanton Aargau schweizweit die Vorreiterrolle ein. Ein intakter Wildtierkorridor zeichnet sich dadurch aus, dass Wildtiere ungehindert zwischen einzelnen Teillebensärumen zirkulieren und sich dariun auch aufhalten und "wohlfühlen" können. Durch vielfältige Aufwertungsmassnahmen, die entlang dieser Korridore vorgenommen werden, wie z.B. Bepflanzung mit Sträuchern und Bäumen, Anlegen von Steinhaufen und anderen Kleinstrukturen kann nebst der Vernetzung der Lebensräume auch die Biodiversität wirksam gefördert werden.

Im Kanton Aargau bestehen zwei national bedeutende Ausbreitungsachsen, die sihc quer durch den Kanton Aargau ziehen. Zum einen handelt es sich um eine Nord-Süd-Achse vom Schwarzwald zu den Voralpen, zum anderen um eine Ost-West-Achse entlang der Höhen des Jurabogens. Ausgehend von den beiden Achsen sind im Kanton 35 Wildtierkorridore festgelegt worden, 20 davon sind von nationaler Bedeutung.

Der WWF Aargau wird die Sanierung aufmerksam verfolgen. Zudem fordern wir, dass bei Eingriffen in die Landschaft, wie Deponien, Materialabbau oder bei neuen Strassen, bereits in der Planung die erforderlichen Massnahmen verbindlich festgelegt werden.

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