Trittsteingärten

Die Natur ist auch Teil des Siedlungsgebiets und hat das Potenzial, wertvolle Lebensräume zu beherbergen. Viele unserer einheimischen Tiere und Pflanzen fühlen sich sehr wohl in geeigneten Gärten. Von gut gestalteten Flächen profitieren Schmetterlinge, Vögel wie der Stiglitz oder mit etwas Glück finden auch Igel hier ihre Nische.

Gärten mit passenden Lebensräumen sollen Teil eines grossen Netzwerks sein, die einzelnen Gärten funktionieren wie Trittsteine. Der Begriff «Trittsteingärten» zeigt auf, dass die Tiere sich von Garten zu Garten bewegen, so wie wir Menschen über einen Bach mit Trittsteinen gehen. Dies führt zu einer Vernetzung vieler Gärten und ermöglicht den Tieren die Wanderschaft und somit einen genügend grossen Lebensraum, um längerfristig zu überleben. Trittsteingärten sind arten- und strukturreich. Sie bieten für verschiedene Arten Brut- und Überwinterungsplätze sowie ein vielfältiges Nahrungsangebot und sichere Verstecke. Trittsteingärten zeichnen sich aus durch eine mehrheitlich naturfreundliche Gestaltung, Nutzung und Pflege. Daher sollen einheimische Sträucher, Blühflächen, Kleinstrukturen gefördert werden und es ist beispielsweise auf Fadenmäher und nächtliche Dekobeleuchtung zu verzichten.

Der WWF Aargau engagiert sich mit dem Projekt Trittsteingarten in einer Pilotphase von 2023-2025 mit einem Beratungsangebot für Biodiversität in Gärten. 2023 wurde mit dem Pilotprojekt in Aarau im Quartier Zelgli gestartet, seither wurden weitere Perimeter im Aarauer Quartier Scheibenschachen und in der Gemeinde Magden lanciert. 

Tipps für Ihren eigenen Garten und weitere Informationen zum Projekt, in dem auch die WWF Sektionen Schaffhausen, Schwyz und Zürich beteiligt sind, finden Sie unter www.trittsteingaerten.ch oder als Informationsblatt zum Ausdrucken. Die Idee und den Namen der Trittsteingärten stammen vom Verein Natur im Siedlungsraum (https://natur-im-siedlungsraum.ch/)

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen? Bitte senden an trittsteingaertennoSpam@wwf-ag.noSpamch

Aktuelles aus dem Projekt

14. Juni 2025: Tag der offenen Gärten in Aarau

Mit dem Anlass «Offener Garten», einberufen von Bioterra, möchten wir den Gedanken des biodiversen Gartens weiterverbreiten und allen interessierten Personen die Möglichkeit bieten, mehrere «Trittsteingärten» zu besichtigen. Wir laden Sie somit herzlich ein an einem Sommertag einer Führung durch eine Fachperson teilzunehmen oder einfach spontan während der Besuchszeiten hinter die Gartenzäune zu blicken. 

Wann: Samstag, 14. Juni 2025 
Wo: im Quartier Zelgli in Aarau

Involvierte Gärten: 

Katrin und Rolf Strebel, Tannerstrasse 61, 5000 Aarau
Geöffnet von 11:30 Uhr bis 15:00 Uhr; Führung um 12:00 Uhr

Caroline und Uli Fischer, Hallwylstrasse 10, 5000 Aarau
Geöffnet von 10:30 Uhr bis 14:00 Uhr; Führung um 11:00 Uhr

Mehr Informationen zum Tag der offenen Gärten.

Infoanlass in Magden: Das Projekt Trittsteingärten stösst auch in Magden auf grosses Interesse

Die Information über das Projekt «Trittsteingärten in Magden», das vom WWF Aargau unterstützt wird, ist auf grosses Interesse gestossen. 55 Gartenbesitzerinnen und -besitzer sowie Interessierte haben sich auf Einladung der Arbeitsgruppe «Magden blüht» und des Naturschutzvereins Magden in der Pfarrscheune versammelt. Katja Sattler, Biologin und Fachfrau für naturnahen Garten- und Landschaftsbau aus Wölflinswil, berichtete, wie in einem Garten bereits mit einfachen Massnahmen Lebensräume geschaffen werden können, die Tieren und Pflanzen Unterschlupf, Brutplätze oder Nahrung bieten.

Austausch ermöglichen

Damit die Tiere und Pflanzen längerfristig überleben können, braucht es grössere Flächen. Mit möglichst vielen Trittsteingärten im Siedlungsraum sollen grössere Flächen entstehen, die den Austausch ermöglichen. Mit der Vernetzung der Gärten können sich die Tiere von Garten zu Garten bewegen. Die artenreiche Bepflanzung bietet ein vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten, Vögel und kleine Säuger.

Der WWF bietet kostenlose eine Stunde Beratung im Garten an. Katja Sattler zeigt den Gartenbesitzerinnen und-besitzern bei einem gemeinsamen Gang ums Haus konkrete, auf den Garten zugeschnittene Ideen. Bereits mit einfachen Massnahmen wie einer Wand aus Schnittholz, mit Altholz, Durchgängen für Igel, Sandlinsen für Wildbienen, einem Baum oder der Erhöhung des Blütenreichtums lassen sich Gärten in wertvolle Trittsteine umwandeln. Nach der Beratung wird eine kurze Dokumentation mit den nötigen Anleitungen und Angaben abgegeben.

Natur statt Asphalt

Mit einer naturfreundlichen Gestaltung des Gartens können wir auch einen Beitrag zu mehr Behaglichkeit an heissen Tagen leisten. Flächen, die mit Wildblumen, mit Bäumen und Sträuchern anstelle von Asphalt bepflanzt sind, heizen sich weniger auf. Ein Baum ist der wirkungsvollere Schattenspender als ein Sonnenschirm. Er schützt nicht nur vor der Sonne, er kühlt auch die Umgebung dank Verdunstung.

Nach der Veranstaltung wurde angeregt diskutiert. 21 Besucherinnen und Besucher meldeten sich für eine Beratung an. Die Trittsteingärten liegen im Trend, zu den Gärten im Burghölzliquartier in Zürich und im Zelgli Aarau kommen nun demnächst die von Magden.

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