Tonja Zürcher

Tonja Zürcher verhandelte geschickt und beharrlich

Im April 2011 nahm Tonja Zürcher als neue Geschäftsführerin der Sektion Aargau ihre Arbeit auf. Mit ihrem Abschluss als Master in nachhaltiger Entwicklung der Uni Basel und ihrem Interesse an der politischen Arbeit des WWF brachte sie die wesentlichen Voraus­setzungen für eine erfolgreiche Arbeit im Energie- und Wasserkanton mit.

Die gleichzeitige Anstellung als Projektleiterin für die kantonale Klimapolitik des WWF Schweiz ermöglichte ihr sofort voll in die Diskussion des Energiegesetzes einzusteigen. Trotz intensiver Zu­-
sammenarbeit mit Fachverbänden, Parteien und der Verwaltung verabschiedete der Grosse Rat ein Energiegesetz ohne Biss und Ziele, das der WWF nicht akzeptieren konnte. Unter grossem Einsatz von Tonja, die ihre Erfahrung in Kampagnenarbeit und Energiepolitik einsetzen konnte, wurde bereits Ende 2012 die Initiative «Aargau effizient und erneuerbar» erarbeitet und im Folgejahr eingereicht. Die Initiative war der Regierung zu radikal, sie er­zeug­te aber den erforderlichen Druck für einen Gegenvorschlag. Mit der Annahme der Energiestrategie Aargau im Jahre 2015 konnte der WWF Aargau einen wichtigen Schritt in eine nachhaltige Energiepolitik einleiten, der auch mit der Ablehnung von Energie- und CO2-Gesetz nicht ausgehebelt werden kann.

Tonja engagierte sich als Vertreterin des WWF Aargau gemeinsam mit anderen Umweltverbänden gegen die Aufweichung des Gewässerschutzgesetzes. Der Regierungsrat plante gemeinsam mit den Bauern das seit 2011 revidierte Gewässerschutzgesetz auszuhebeln und die Gewässerabstände nicht wie gefordert zu erweitern und den Gewässern ihre Le­bensräume zurückzugeben. Die Be­schwerde wurde gutgeheissen. Doch da­mit war es nicht getan. Mit ihrem juristischen Fachwissen und ihrer Beharrlichkeit erreichte Tonja, dass die Gemeinden im Rahmen der Revision ihrer Zonenordnung künftig gewässerschutzkonformere Abstände ausscheiden müssen.

Viel Aufmerksamkeit und Arbeit erforderte auch der Einsatz für den Erhalt von Natur und Landschaft. Schwarze Tage für die Natur im Aargau waren für Tonja die Kürzungen für das Programm Wald, den Naturschutz oder die Reduktion der Gelder für die Renaturierung der Gewässer. Der Bau der Umfahrung Mellingen mit dem Eingriff in die geschützte Reusslandschaft konnte nicht verhindert werden. Dank Beharrlichkeit und Verhandlungsgeschick gelang es dem WWF Aargau aber, den Eingriff
mit der Ausscheidung von Ausgleichsflächen für die Natur zu mindern.

Tonja hat den WWF Aargau in den 10 Jahren ihres Wirkens umsichtig und mit grossem Engagement geleitet. Bei Verhandlungen oder im Rahmen von Projekten hat sie mit ihrem Fachwissen, mit ihren juristischen Kenntnissen und ihrem Verhandlungsgeschick dem WWF Aargau grosse Dienste erwiesen. An den Vorstandssitzungen hat sie uns auch komplexe Geschäfte verständlich vorgetragen, rechtliche Aspekte erklärt, so dass wir das notwendige Wissen und die Basis für Entscheide bekamen. Wir danken Tonja für das grosse Engagement und die gute Zusammenarbeit im Vorstand. Wir wünschen ihr alles Gute, Erfolg und Freude in der neuen Arbeit.

Regula Bachmann
Vorstand WWF Aargau

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