Mehr Leben für die Sissle in Eiken

Erfolgreiches WWF­Revitalisierungsprojekt ist erst der Anfang

Die Leute waren mit regensicherer Ausrüstung zur Einweihung der auf 200 Metern revitalisierten Sissle nach Eiken gekommen. Wasser kann die Sissle gebrauchen, weil sie sonst immer wieder austrocknet. Und eine Revitalisierung ist auch insofern wichtig, weil sie vielen Organismen als Trittsteingebiete während ihres Lebenszyklus dienen, wie Thomas Ammann, Geschäftsleiter WWF Aargau, ausführte. Regula Bachmann, Vorstandsmitglied des WWF Aargau und treibende Kraft bei diesem Projekt, machte deutlich: «Die Wurzelstöcke und Buhnen fördern die Strukturvielfalt und bieten Fischen und anderen Wasserorganismen Rückzugsmöglichkeiten.»

Auf 200 Metern erhielt das Gewässer in Form von Wurzelstöcken und Faschinen mehr Strukturen. Dadurch entstanden zahlreiche neue Lebensräume insbesondere für Wasserlebewesen. Regula Bachmann zeigte auf der geführten Exkursion die verschiedenen vorgenommen Massnahmen und ihren Wert auf. Thomas Ammann, ausgewiesener Gewässerspezialist, informierte über den Lebenszyklus der Lachse sowie Forellen und die Revitalisierungsarbeit des WWF Aargau. Dank René Brinkert, Gewässerbeauftragter des Kantons Aargau, sowie dem Büro Götz, welches die Bauarbeiten plante und umsetzte, erfuhren die Teilnehmer:innen, welche Arbeiten der Kanton an der Sissle in Zukunft noch plant.

Immer wieder trocken

Ursprung der Revitalisierung war ein Hilferuf der örtlichen Fischer 2018, Massnahmen gegen das Austrocknen und Fischsterben einzuleiten. Die Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau plant im Rahmen des Projektes «Sissle 2030» eine zusammenhängende Revitalisierung des Gewässers zwischen Frick und Rhein. Solche Grossprojekte erfordern aber etwas mehr Zeit bis zur Umsetzung. Der WWF Aargau entschied sich deshalb, bereits 2020 eine erste Revitalisierung auf dem Gemeindegebiet Eiken zu initiieren und ohne grosse bauliche Massnahmen sowie Kosten umzusetzen. Die ausgewählten 200 Meter Fliessstrecke der Sissle galten als besonders stark beeinträchtigt, weshalb der WWF sich für diesen Abschnitt entschied. In den kommenden Monaten soll sich die Sissle nun weiterhin ihre eigene Niederwasserrinne schaffen.

Eddy Schambron,
Vorstand WWF Aargau

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