Süsser Lohn dank Bienenfleiss

Markus Fankhauser ist ein langjähriger Bio-Imker. Mit seinem tiefen Hintergrundwissen über Bienen konnte er alle Teilnehmer:innen des WWF-Events «Faszination Bienen» in seinen Bann ziehen.

Imkerei ist ein teures Hobby.

Ohne Honig, beziehungsweise ohne die Möglichkeit den Honig zu verkaufen, würde es wohl nur wenig Imker geben – nur schon weil die benötigten Utensilien und Materialen wirklich teuer sind. Ganz abgesehen vom persönlichen Zeit-Aufwand, der eingebracht wird. Das letzte Jahr war ein ganz schwieriges für die meisten Imker:innen in der Schweiz. Es konnte breitflächig deutlich weniger Honig geerntet werden als im Durchschnitt. Zum Glück war vor zwei Jahren dafür ein extrem gutes Honigjahr für die Bienenvölker der Echolinde. Es wurde beinahe achtmal so viel Honig geerntet!

 

Natürlich gab es eine Besichtigung im Bienenhaus und Markus Fankhauser hat einen Bienenkasten komplett geöffnet und uns den ganzen Aufbau und den Inhalt vor Augen geführt.

Honig ist nicht gleich Honig

Wir lernten auch den Unterschied zwischen Waldhonig und Blütenhonig kennen.

Wussten Sie, dass die Bienen für Waldhonig nicht Blüten sondern Insekten suchen? Anders als Blütenhonig entsteht nämlich Waldhonig nicht aus gesammeltem Blütennektar, sondern aus Honigtau, den Ausscheidungen von pflanzensaftsaugenden Insekten. Waldhonig hat ein unvergleichbar würziges Aroma und damit eine Sonderstellung unter den Honigsorten.

Kurzes, arbeitsames Leben

Eine Biene lebt durchschnittlich nur sechs Wochen, die Bienenkönigin aber bis zu sechs Jahre. Aber ob diese wirklich zu beneiden ist, fragt man sich schon, wenn wir hören, dass die Königin im Tag bis zu 2000 Eier legen muss …

Die Drohnen haben nur eine einzige Aufgabe in ihrem Leben: die Begattung der Königinnen. Dazu werden sie von den Arbeiterinnen gefüttert, bis sie nach etwa zehn bis 14 Tagen geschlechtsreif sind. Dann verlassen sie den Bienenstock, paaren sich mit den jungen Bienenköniginnen auf deren Hochzeitsflug und sterben danach.

Die meisten Bienen gehören zu den Arbeiterinnen. Welche Tätigkeit eine Arbeiterin gerade erfüllt, hängt von ihrem Alter ab. Nach dem Schlüpfen säubert sie als erstes die Wabenzellen. Ab einem Alter von etwa sechs Tagen ist sie für die Fütterung der Larven und der Königin zuständig und nach ein paar weiteren Tagen hilft sie beim Bau der Bienenwaben. Danach wird die Biene als Wächterin für die Verteidigung des Bienenstocks eingesetzt, und schliesslich verbringt sie ihr restliches Leben als Sammlerin von Nektar, Pollen und Wasser und als Honigproduzentin. Im Sommer geborene Arbeitsbienen leben gerade mal vier bis acht Wochen – ein kurzes und anstrengendes Leben. Bienen, die im September geboren werden («Winterbienen»), müssen während des Winters weniger arbeiten und leben aufgrund grösserer Energiereserven im Körper etwa sechs Monate lang.

Markus Käch
Co-Präsident WWF Aargau

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